Mittwoch, 27. April 2011

Schrecklicher Verdacht - wird in Guantanamo gefoltert?

Wer hätte das gedacht? Das "Enthüllungsportal" Wikileaks hat wieder zugeschlagen und ein Dokument veröffentlicht, aus dem unter anderem hervorgeht, daß im International Caritas Recover Camp Guantanamo angeblich gefoltert wird.
Die Frage ist berechtigt, ob die Verbreitung solcher "Weltneuheiten" bzw. Binsenwahrheiten nicht mehreren Zwecken dienlich ist? Einerseits wird die absolute Freiheit des Internet suggeriert, andererseits enthalten solche Meldungen Details, die eindeutig im Rahmen der psychologischen Kriegsführung den kriegsrelevanten Zwecken zuzuordnen sind. Im jetzigen Wikileaks- Fall wird die Existenz des Gespenstes Huibama und seiner 40.000 Teppichräuber einmal mehr "bewiesen" und an passende Legenden gestrickt (siehe Libyen oder weiter unten im Text).

Aber auch andere Aspekte sind zu beobachten. So dient Wikileaks auch als zusätzliches Druckmittel (auch) für viele ("befreundete") Postenträger. Niemand darf sich darüber sicher sein, was morgen eventuell veröffentlicht wird bzw. ob nicht sein Name in irgendeiner zukünftigen karriereunförderlichen Veröffentlichung zu finden ist.
Beispielsweise könnte so oder so ähnlich unter folgendem Bild stehen:
BLÖD enthüllt als erste Zeitung nächste Wikileaksneuheit: Es handelt sich auf obigem Foto nicht um eine der zahllosen sexlüsternen Ehesklavinnen Ahmadinedschads, sondern unter dem religiösen Tarnmantel steckt  (womöglich) ein gewisser Schwesterwelle. Bei Schwesterwelle handelt es sich (vermeintlich) um die Bad Honnefer Version der berüchtigten Terrororganisation* "Schwestern der Miss Liberty", die wiederum eng mit Al CIAda vernetzt agiert. Schwesterwelle bekleidet zudem eine hohe Position in der christlichen Welt.
siehe auch: 
Terrorkarriere des Tages: Abu bin Qumu (junge Welt)

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 war Abu Sufian Ibrahim Ahmed Hamuda bin Qumu als Mitglied der militanten Libysch-Islamischen Kampfgruppe in Pakistan festgenommen worden, auch dank Hinweisen aus der Regierung des Obersts Ghaddafi. Den libyschen Informationen zufolge war bin Qumu »einer der extremistischen Kommandeure der ›afghanischen Araber‹«. Laut New York Times vom Wochenende wurde er wegen seiner »wahrscheinlichen Mitgliedschaft in Al-Qaida« fünf Jahre im US-Foltergefängnis in Guantánamo Bay eingekerkert. Noch 2005 waren seine dortigen Aufseher der Auffassung, eine eventuelle Freilassung bin Qumus stelle »für die Interessen der USA ein mittleres bis hohes Risiko« dar. Das galt zwei Jahre später nicht mehr, jedenfalls wurde er 2007 nach Libyen abgeschoben, wo er nach einem Jahr im Rahmen einer Amnestie für politische Gefangene von Ghaddafi freigelassen wurde.

Heute ist der 51 Jahre alte Qumu laut dem New Yorker Blatt »eine namhafte Persönlichkeit in der libyschen Rebellenbewegung und Anführer eines wild zusammengewürfelten Haufens von Kämpfern, die unter dem Namen ›Darnah Brigade‹ bekannt sind«. Darnah ist eine ostlibysche Hafenstadt mit etwa hunderttausend Einwohnern, die einen Weltrekord in islamischem Radikalismus hält. Laut dem Combating Terrorism Center in West Point kamen 52 von insgesamt 600 Selbstmordattentätern in Irak aus Darnah. Dennoch war bin Qumus Karriere vom terroristischen Staatsfeind der USA und Guantánamo-Häftling zum libyschen Kämpfer für Demokratie und Menschenrechte und somit zum Verbündeten der USA absolut geradlinig. Selbst die New York Times kommt – wenn auch etwas verwundert – zu dem Schluß, daß die erstaunliche Wandlung bin Qumus vom Terroristen zum Repräsentanten westlicher Werte ausschließlich ein Resultat der »Kehrtwende der amerikanischen Politik« ist. (rwr)
* bei BLÖD- Redaktionsschluss war die Diskussion über die Ausdrucksweise immer noch im Gange. Ersatzweise hätte auch stehen können: pro-israelische und freiheitlich- demokratisch pazifistische Befreiungsrechtler oder womöglich so ähnlich. Gerade erst hatte ich einen seriösen Herrn murmeln hören: 
Man weiß ja nie, was diese Freiheit der Presse oder so hergibt. Immerhin haben wir Frühling und da sind Blüten völlig normal. Nur, wenn sie mich fragen würden, also, also nein, ich würde sagen, die Blüten der Presse blühen im orwellschen Dauerfrühling und das ist mehr als bedenklich...

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