Donnerstag, 8. November 2012

Heute schon ein Kind geschlagen?

Zugegeben, ich bin kein Freund von Gewalt gegenüber Kindern.
Aber ich bin auch kein Christ und hege auch sonst keinerlei Sympathien für die verschiedenen Varianten des kollektiven Wüstenwahns.
Die Realität im Lande ist allerdings anders. Die Anzahl misshandelter Kinder ist erschreckend.

Man beruft sich gerne auf die "jüdisch-christlichen" Wurzeln "unserer Kultur" und die "christlich westlichen Werte", wenn es darum geht, sich möglichst effektiv die eigenen Taschen vollzulügen. Dogmatisch und gesetzlich geschützt werden diese "jüdisch-christlichen Werte" zum Höhepunkt jeder Vernunft, ja, zum Ausgangspunkt des Humanismus und zur höchsten Stufe der Moral erhoben.
Das sahen allerdings die Weisen schon damals anders; die Verachtung gegenüber dem Juden- und Christentum liegt bei allen ernsthaften Denkern (der Antike) in deren Schriften vor. Verachtung, eben weil die antiken Philosophen allesamt Werte zu verteidigen gedachten.

Nur was hat das Schlagen von Kindern mit den christlichen Werten gemein?
Schließlich haben doch auch die Christdemokraten das Schlagen von Kindern per Gesetz verboten, so wie einst die posthum zu Antichristen erklärten "Nazis" den Lehrern verboten hatten, ihre Schüler zu verprügeln.
Papier ist bekanntlich geduldig und kann nicht so mächtig sein wie der Allmächtige im Himmel, der auf selbigem seinen ganz besonders unterbelichteten Auserwählten Propheten persönlich diktierte, was er unter Allgüte und Allbarmherzigkeit versteht. Dieses Mach(t)werk nennen sie Bibel und bezeichnen das, was in meinen Augen in die Rubrik "Schund- und Schmutzliteratur" gehört, als "Buch der Bücher". Schließlich handelt es sich um das "Wort Gottes", in dem sich zwar dieser "Gott" in seiner angedichteten Allwissenheit tausendfach grotesk widerspricht und nicht etwa um ein schnödes Buch eines weisen Menschen.
Nicht "Gott" erschuf den Menschen, sondern der Mensch erschuf sich seinen Gott.

Jedenfalls glaubten und glauben Milliarden von Menschen an den ausgemachten Unsinn, der in diesem Buch, das über Jahrhunderte von Schwachsinnigen und Kriminellen angefertigt wurde, enthalten ist.
Neben klugen Sprüchen, die aus anderen Religionen und vor allem von den antiken Philosophen übernommen wurden, befindet sich in der Bibel ungleich mehr Boshaftigkeit, Hass, Jähzorn und was sonst noch so an Niedertracht zu bieten ist.
Weil beispielsweise die Ebenbilder dieses allmächtigen Gottes essen, tranken und miteinander zu viel Sex hatten, strafte er die Sünder nicht etwa mit Lustlosigkeit, sondern er vernichtete seine eigene Schöpfung und ließ von jeder Art nur ein Paar über. Anders konnte sich also der Allmächtige nicht weiterhelfen und in vollendeter Allbarmherzigkeit vernichtete er auch all diejenigen - die Tiere, Pflanzen und Kinder - die ihn nicht auf den Kopf herumtanzten.
Macht man sich über diese lächerlichen Geschichten lustig und benennt die Widersprüche und Unsinnigkeiten, fühlen sich die Gläubigen "in ihrem Glauben verletzt". Der Bote wird dann verfolgt und geächtet, auch wenn derzeit keine Scheiterhaufen mehr brennen.

Wenn den Gläubigen der Wider- und Schwachsinn, welcher in der Bibel steht, bewußt wird, dann überdenken sie zumeist nicht ihr Verhältnis zu diesem Schundwerk, sondern wiederholen gebetsmühlenartig die Phrase, dass man die Bibel nicht wörtlich nehmen dürfe (wenn es im Sinn der Gläubigen ist, dann muss man die Bibel wörtlich nehmen sic!) und die Menschen in der Antike so gedacht hätten. Letzteres ist nachweislich eine Lüge. Bereits in der Antike wurde die Bibel nicht anders beschrieben, als ich das heute mache. Eine Kostprobe gibt es hier.

Was der "liebe Gott" in all seiner Allbarmherzigkeit und Allgüte von der Kindererziehung hält, läßt sich unmissverständlich an den folgenden Bibelzitaten festmachen:
Ihr Väter, behandelt eure Kinder nicht so, dass sie widerspenstig werden! Erzieht sie mit Wort und Tat so, wie es dem Herrn gemäß ist. (Epheser 6,4)
Mein Sohn, wehre dich nicht, wenn der Herr dich hart anfasst; werde nicht unwillig, wenn er dich ermahnt. Denn wenn der Herr jemand liebt, dann erzieht er ihn mit Strenge, genauso wie ein Vater seinen Sohn. (Sprüche 3,11)
Wer den Stock schont, hasst seinen Sohn; wer seinen Sohn liebt, erzieht ihn beizeiten. (Sprüche 13,24)
Erzieh deine Kinder mit Strenge, dann kannst du Hoffnung für sie haben; lass sie nicht in ihr Verderben laufen! Wer im Jähzorn handelt, soll dafür Strafe zahlen; wenn du sie ihm erlässt, wird es nur noch schlimmer mit ihm.  (Sprüche 19, 18-19)
Bring einem Kind am Anfang seines Lebens gute Gewohnheiten [den Stock?!!] bei, es wird sie auch im Alter nicht vergessen.
Kinder neigen zu Dummheiten; strenge Erziehung wird sie davon heilen. (Sprüche 22, 6 und 15)
Erzieh deinen Sohn mit Strenge. Eine Tracht Prügel bringt ihn nicht um. Aber wenn du ihm seine Unarten austreibst, wirst du ihm das Leben retten. (Sprüche 23, 13-14
Stock und Tadel helfen, klug zu werden; ein Kind, das man sich selbst überlässt, macht seiner Mutter Schande. 
Erziehe deinen Sohn mit Strenge, dann wird er für dich zur Quelle der Zufriedenheit und Freude. (Sprüche 29, 15 und 17)
Mit strenger Hand erzogen zu werden tut weh und scheint zunächst alles andere als ein Grund zur Freude zu sein. Später jedoch trägt eine solche Erziehung bei denen, die sich erziehen lassen, reiche Früchte: Ihr Leben wird von Frieden und Gerechtigkeit erfüllt sein. (Hebräer 12,11)
Es handelt sich also um gute "jüdisch-christliche Werte", wenn sie ihrem Kind 'mal so richtig oder besser noch regelmäßig den Arsch versohlen und die Fresse einschlagen. Mit und aus heilig biblischer Liebe versteht sich.
Ich für meinen Teil werde diese primitiven Kulte weiterhin verachten und bekämpfen.

Es gibt für mich zwei Geräusche, wie sie unterschiedlicher nicht sein können.
Das eine ist ein Kinderlachen, das andere Kinderschreien.
Ersteres ist Musik in meinen Hörgängen, letzteres Säure in meinen Ohren.
Sicherlich sollte man Kindern nicht alles durchgehen lassen und ihnen "Wurzeln" geben.
Doch wer es nötig hat, sie zu knechten und zu verprügeln, der ist einfach nur dumm, niederträchtig und haßerfüllt.

Aber wie sagte es der biblische Jesus - das jüngste Drittel dieses dreigeteilten Schizo- Gottes - in der Bergpredigt:
"Selig sind die im Geiste armen".
Jawohl, wer an solche Märchenfiguren glaubt, muss wahrlich im Geiste arm sein und feige noch dazu!

Zwischen den Extremen der "jüdisch-christlichen" Erziehung und der "antiautoritären" Erziehung liegt jedenfalls ein breites Mittelfeld...

Nachtrag:
Dass es sich bei den Bibelzitaten um keine Fehlinterpretation handeln kann, die der einstigen Kultur "nordischer Barbaren" geschuldet sein könnte, beweist sich anhand der Tatsache, dass in der germanischen Mythologie die Frau (Freya, Frigga - nach ihr ist übrigens noch immer der Wochentag Freitag benannt) des Hauptgottes Odin (Wotan) zugleich die Schutzherrin der Liebe und der Kinder darstellte.
Im Juden- oder Christentum gibt es keine annähernd ähnliche Gestalt. Noch nicht einmal dem "göttlichen Erlöser" wurde, trotz zahlloser Nachbearbeitungen der Bibel, auch nur eine einzige Zeile zum Kinderwohl angedichtet. Ganz im Gegenteil, selbst unschuldige Kinder haben nach christlichem Verständnis in der Hölle zu braten und gelten bis zur Taufe - die Taufe ist ein Exorzismus! - als vom Teufel, also vom Bösen besessen. Davon abgesehen, dass sich nach jüdisch-christlicher Werteordnung jede Mutter "befleckt", also "versündigt" hat, weil sie einem Kind das Leben schenkte. Ganz egal, ob dieses Kind in und mit Liebe gezeugt wurde!
Gemäß jüdisch-christlicher WERTvorstellung ist auch dieses Kinderlächeln, das Lachen des Teufels bzw. alles Bösen.
Dieser kleine "Sünder" ist noch ungetauft, also noch nicht von seiner Schande befreit, die ihm vor seiner Geburt zu Teil wurde, weil sich nicht nur seine Eltern lieb hatten, als sie ihn zeugten, sondern weil die allmächtige Allgüte im Himmel es seinem Ebenbild auch nicht nach 4000 Jahren verzeihen will, das die "Rippe" seinerselbst (die Frau) vom "Apfel der  Erkenntnis" (denn heilig sind die "im Geiste armen") abgebissen hatte. :-)


6 Kommentare:

  1. Hallo,gutes Statement ... Egal, deine Einschätzung zur Bibel & Tora kann ich so nicht teilen. Ich weiss, dass es heutzutage "in" ist zu distanzieren und den "Schein"-Skeptiker vorzukramen (Schlagworte -> Agnostizismus, Atheismus, blabla). Aber gerade Religion (muss jetzt nicht Bibel (aT), Bibel (nT), Koran oder was weiss ich denn sein) könnte heutzutage (augrund der dort vorgestellten & nicht unbedingt gelebten) Werte NICHT als Mauer (oder Schutz, Versteck, etc.) fungieren, SONDERN als Ideal. Das sehen heute viele nicht mehr. Sie nehmen nur noch den äusseren An-Schein war. Und der ist (wie in deinem Artikel) katastrophal!!! (!) Ich selber bin kein Anhänger irgendeiner Religion, finde aber viele Dinge (egal ob Popol Vuh, Upanishaden, Koran oder Bibel) sehr erhellend, gar weisungsfähig. Meine Freundin meint (und das ist nachdenkenswert), dass eine Gesellschaft, die tatsächlich auf den ersten 10 Geboten (es finden sich ein paar Seiten weiter nochmals 10; Moses Exodus) gründen würden, eine prima Grundlage für eine neue Gesellschaftsform sein kann - mit allen Konsequenzen. Aber das ist bittere Philosophie, solange wir uns zu unserer Rechtfertigung weiter in in die egoistische Tasche lügen und hinter irgendwelchen Worten verstecken. Nichtsdestotrotz, - schau mal hier vorbei: http://www.theologe.de/ Der Mensch hat eine sehr eigene Vorstellung von der christlichen Religion. Auch nachdenkenswert!

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  2. @Jost
    Nicht, dass wir uns falsch verstehen, aber ich bin prinzipiell kein Feind der Religion.

    Allerdings bin ich ein Feind der Buchreligionen mit ihrem Berufspfaffentum.

    Die Werte, die du in den Büchern (Bibel,Koran) findest, findest du bei den alten Philosophen. Diese haben diese Werte nicht im Namen eines imaginären Gottes niedergeschrieben, sondern um das Miteinander zum Wohle aller Gestalten zu können.
    Die wirklichen Werte sind auch in jeder anderen Kultur zu finden. Egal, ob diese "barbarisch" war oder wie dereinst im alten China unter Konfuzius atheistischer Prägung.

    Akzeptable religiöse Menschen sind für mich z.B. Deisten.

    Im Zen-Buddhismus (nicht im idiotischen tibetanischen) soll es einen Satz geben, der da lautet: Triffst du einen Buddha, schlage ihn tot.

    Ich finde den Satz treffend, da ich, als ich diesen Satz noch nicht kannte, selbst auf den Gedanken kam und ich ein Gebot festschreiben würde: Kein Mensch hat das Recht im Namen eines Gottes zu reden.

    Denn wenn Menschen im Namen Gottes reden, ist der Mißbrauch vorprogrammiert.
    Religion und Sex ist Privatsache.

    Was die Christen angeht, gibt es unter ihnen die vom "weißen Pferd".
    http://www.das-weisse-pferd.com/
    Diese werden von den Sektenbeauftragten der BRD verfolgt.
    Ich nehme an, weil sie mit ihrer Art des Christentums die Kirche gefährden, in dem sie eine ernsthafte Konkurrenz darstellen.

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  3. Mit dem Teufel bist Du näher bei Gott wie mit dem Papst. So wie der WWF die Schandtaten an der Natur so deckt UNICEF die Schandtaten an den Kindern.
    pedrobergerac

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  4. Ich möchte mal darauf hinweisen, daß das Chr*stemtum NICHT die EINZIGE Religion ist.
    Ich zum Beispiel bin Vánatrúir(Ein Neu-Heide)

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  5. Das Bild ist ein totaler Saustall und ich bin zutiefst angewiedert wie man so was überhaubt reinstellen kann, bitte nehmt das raus, man sollte sich schämen Christ mit Missbrauch darzustellen, ist nur gut das Gott sowas nicht gleich bestraft...

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    1. Die Antwort auf ihren Kommentar werde ich demnächst in einem Artikel veröffentlichen.

      Gäbe es ihren Gott, dann hätte er die Kirche - diesen Saustall - schon längst vernichtet.

      Darauf können sie einen lassen.

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