Donnerstag, 26. Juni 2014

ARD: Theoretischer Bildungsauftrag ist nichts anderes als praktizierte Verblödung

Nachdem so zwielichtige Gestalten wie Merkels Regierungssprecher Ulrich Wilhelm oder der "Tagesthemen"-Prediger Tom Buhrow zu Intendanten der ARD befördert wurden, lässt sich beobachten, dass diese Parteibuchkarrieristen vereint gegen die Reste der den menschlichen Geist erhöhenden Kultur Europas vorgehen.
Gemeint ist die klassische Musik.

Die klassische Musik und deren Verteidiger in den Rundfunkanstalten werden von den Parteibuchsoldaten regelrecht bekämpft. Unter dem Vorwand, Sparmaßnahmen umsetzen zu wollen, werden Orchester fusioniert, aufgelöst oder qualitativ geschwächt. Programme mit klassischem Inhalt werden gestrichen oder es werden ihnen Frequenzen zugeteilt, die den uneingeschränkten Empfang unmöglich machen.

Hierbei sollte nicht vergessen werden, dass diese "Sparmaßnahme" in Zeiten durchgeführt wird, in denen die ARD über ihre bisher größten Zuschüsse verfügen kann. Allein aus der GEZ-Zwangssteuer fließen jährlich 7,5 Milliarden €uro in die Kassen der Öffentlich-Rechtlichen. Hinzu kommen riesige Summen aus der Vermarktung, der direkten Werbung und der permanenten Schleichwerbung. Wohlgemerkt, dies geschieht, während die Produktionskosten für Eigenproduktionen seit Jahren heruntergefahren werden.
Es stellt sich daher die Frage, was mit all den zur Verfügung stehenden Geldern angestellt wird?
Auch, wenn all die Beckmanns, Jauchs und Reifs überbezahlte Unterklasse-Moderatoren sind und für Brot- und Spiele- Wettbewerbe immense Summen ausgegeben werden, so müsste dennoch sehr viel Geld über bleiben.

Außerdem sind diese zwangsfinanzierten Sender dazu verpflichtet, ihrem gesetzlichen Bildungsauftrag gerecht zu werden. Diese Verpflichtung wird zunehmend missachtet und Beschwerden werden mit der haltlosen Ausrede beantwortet, man stünde doch in Konkurrenz zu den Privaten. Weder ist von dieser Konkurrenz im Rundfunkstaatsvertrag die Rede, noch läßt sich diese Konkurrenz an den Sendungen festmachen. Denn der aufmerksame Konsument kann gar nicht darüber hinwegschauen, dass Beckmann & Co. ständig Werbung für das Programm der Privaten machen.

Nun werden einige kurzsichtige, gleichgültige und besonders anspruchslose GEZahler meinen, klassische Musik entspreche sowieso nicht ihren Geschmäckern und könne dadurch problemlos durch den von dieser Klientel bevorzugten intonierten Kirmislärm, dem Bohlen-Plastikgedudel und durch importiertes Dschungelgrunzen ausgetauscht werden. Doch wird diese Klientel bereits überversorgt und entspricht das eben nicht dem Bildungsauftrag, sondern allenfalls dem Verblödungsauftrag. Letzterer ist aber rechtlich nicht verankert und somit auch nicht Sendeauftrag.

Der Bildungsauftrag hingegen ist das. Übertragen auf den Auftrag öffentlicher Bibliotheken würde das bedeuten, dass dort die Werke der Weltliteratur der Bildzeitung weichen müssten. Goethe ist auch nicht jedermanns Sache, doch ist es auch nicht die Sache der Bibliotheken bedrucktes Papier mit geistlosem und erniedrigendem Inhalt zu horten.

Jüngstes prominentes Opfer der Anti-Kultur-Kampagne ist Christine Lemke. Dieser Verteidigerin der europäischen Hochkultur wurde ihr lesenswerter Artikel in der Zeit zum Verhängnis. Dort heißt es u.a.:
Bultmann, 53, ist Musikwissenschaftler und führte bis 2013 die Essener Philharmonie. Leute wie er wissen, dass man eine Karriere im postmodernen Musikmanagement am besten gegen die Musik macht. Die ARD hat das tief inhaliert. Ihre Intendanten entstammen allesamt der ersten Generation der Nach-68er und haben von den einstigen Weltverbesserern vor allem das militante Desinteresse an der Hochkultur geerbt. Mit Bob Dylan lässt sich noch Staat machen (steckt nicht in jedem Liftboy ein kleiner Revoluzzer?) – mit Mozart geht das nicht mehr.
Das "militante Desinteresse an der Hochkultur" ist in Wahrheit kein Desinteresse, sondern durchdachtes Kalkül und zudem von langer Hand geplant. Auch für den Fall, dass die karrierebesessenen und charakterlosen Antreiber in den Chefetagen die Ausmaße ihres Treibens überhaupt nicht nachvollziehen können, so ändert dies nichts an der deutlichen Linie, die nicht erst mit dem unsäglichen "Kongreß für kulturelle Freiheit" sichtbar wurde.

Kriege werden nicht nur auf althergebrachten Schlachtfeldern ausgetragen. Schon gar nicht im Zeitalter moderner Massenkommunikationsmittel.
Es ist höchste Zeit, dass auch der Normalbürger die Zusammenhänge zwischen ITTP, Neoliberalismus, Globalisierung, EU-Osterweiterung, NATO-Ausdehnung, humanitäre Kriegseinsätze, Lissabon Vertrag, Migration, Gendermainstreaming, Nation Building, Nelkenrevolutionen, Antirockerkampagnen, Umvolkung, Gentechnik, Profifußball, Esoterikwahn, Talkshows, Gerichtsshows, Rechtschreibreformen und dergleichen Stichworte mehr begreift.

Der Kulturkrieg findet nicht erst seit Beendigung der Kampfhandlungen des WK II statt. Er tobt überall um uns herum, fast auf der gesamten Erde. Er ist komplex, aber nicht undurchschaubar. Er beinhaltet die Umwertung aller Werte. Er ist Grundlage für die Errichtung der Neuen Weltordnung, diesem Werk der Zerstörung, das auf den Trümmern der alten Kulturen aufgebaut werden soll. Am Ende steht die kulturelle Verwahrlosung und die materielle Versklavung der Massen, aber garantiert nicht deren geistige Veredelung.
Die Neue Weltordnung wird insbesondere vom unheilvollen Drang zur Umsetzung biblischer Prophetien, dem naturverachtenden Ausfluß antiker Geistesgestörter und deren ebenso geistlosen Kopien, angetrieben.

Wissen ist Macht. Und Unwissenheit ist Ohnmacht.

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