Sonntag, 30. April 2017

Berlins Geistesgrößen: Idiotismus im akademischen Gewand (mit Kommentar)

„Selig sind, die da geistlich arm sind, denn ihrer ist das Himmelreich“ heißt es in der Bergpredigt. Ich will jetzt nicht darüber philosophieren, warum dieser Spruch als „dumm aber glücklich“ missverstanden wurde. Gemeint ist mit "geistlich arm", dass Menschen sich mit "leerem Geist", also unvoreingenommen auf Gott einlassen sollen, also ohne ihre persönlichen Wünsche, Forderungen und Vorstellungen. Stattdessen sollen sie sich ganz auf Gott und sein Wort verlassen, um zu innerem Frieden, zum "Himmelreich", zu finden.
Das Zitat stammt von Vera Lengsfeld, also von keiner dummen Frau. Jedoch zeugt diese Aussage nicht gerade von Geistesstärke, sondern allenfalls von pfäffischer Raffinesse.

"Selig sind, die da geistlich arm sind, denn ihrer ist das Himmelreich, heißt es in der Bergpredigt", schreibt Vera. Nun gibt es aber auch anerkannte Ausgaben der Bibel*, in denen diese Stelle "Glückselig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Reich der Himmel" lautet.
Geistlich arm bedeutet im Glauben arm zu sein, während Arm im Geiste die Voraussetzung für den Glauben ist. Welchen Sinn macht es also aus Sicht des Religionsstifters, Armut im Glauben einzufordern? Keinen!

Welche Version auch immer die authentische ist, für mich kommt es sowieso auf das Gleiche hinaus, ob nun jemand als geistlich arm oder im Geiste arm bezeichnet wird. Beide Varianten setzen möglichst wenig Verstand und Wissen voraus. Was soll daran göttlich sein?
Was wären diese Gestalten ohne die Armeen der im Geiste Armen?

Der Gott der Buchreligionen gilt den Gläubigen als der Allwissende und nicht etwa als der allergrößte Dummkopf. Wie erklärt sich dann seine Vorliebe für das Idiotentum und seine Feindschaft gegen das Wissen? Keine Angst, dafür gibt es eine Erklärung. Sie ist selbst für weniger Belichtete schnell aufzufinden. Doch benötigt das Pfaffentum die im Geiste Armen für seinen Betrug. Je fetter der Balken vor den Augen, desto besser ist das für die Pfaffenseelen.

Gott schreibt keine Bücher. Sollte er aber Bücher diktieren, dann müsste zunächst geklärt werden, warum er ausgerechnet die ungebildetsten Einfaltspinsel und ausgemachtesten Betrüger zu seinen Schriftleitern auserkoren hat? Was uns Gott zu sagen hat, sagt er uns durch die Natur. Wer Gott sucht, sollte sich besser auf eine Frühlingswiese legen, anstatt in den "Grabmälern eines Gottes" (Nietzsche) der Blasphemie zu frönen und dem Pfaffengeschwätz zu lauschen.

Ansonsten kann ich den entsprechenden Artikel von Vera Lengsfeld nur wärmstens empfehlen. Er verdeutlicht einmal mehr, dass die Renaissance des Aberglaubens, deren Zeitzeugen wir sind, auch nicht die Wissenschaften verschont. Er verdeutlicht, dass an den Universitäten die rein geistige Forschung mehr und mehr von der geistlichen vereinnahmt und somit verdrängt wird. Heutzutage wird an den Universitäten (noch) nicht wieder darüber gestritten, wie viele Engel auf einer Kirchturmspitze Platz finden. Doch Dinge wie der Einfluss des Genderwahns auf alle akademischen Bereiche und das im Artikel von Vera Beschriebene verdeutlichen, dass das "Niveau" der dunkelsten europäischen Epoche bereits schon wieder erreicht worden ist. Dem Europa der Aufklärung wurde der Krieg auf allen Ebenen erklärt und wir sehen dabei zu, wie sich dieses Europa mehr und mehr auflöst, um der Dummheit erneut Platz zu machen. Volle Fahrt in ein neues Kapitel des längst überwunden geglaubten Wahnsinns vergangener Jahrhunderte!

Vera und ihr anderen: Die Lösung kann also nicht in einer Rückbesinnung, Festigung und Verteidigung der Ursachen für den Wahnsinn liegen! Wacht endlich auf! Erkennt die Zusammenhänge! Wenn überhaupt, dann bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Was wir brauchen, ist eine rücksichts- und gnadenlose Aufklärung 2.0 und garantiert keine Debatten darüber, wie einzelne Bibel- oder Koranverse gedeutet und anzuwenden sind. Denn sonst spielen wir das Spiel der Gestalten auf dem oberen Bild und machen uns zu ihren Gehilfen und Handlangern.



* Die Bibel beinhaltet eine äußerst primitive Vorstellung vom Göttlichen. Zudem ist sie voller Widersprüche, die sich teilweise einander gänzlich ausschließen. Wer das bestreitet, sollte die Bibel erst einmal vollständig gelesen und verstanden haben, bevor er mit ihr hausieren geht und sie als 'Wort Gottes' deklariert und verteidigt.

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